Runamics ist ein innovatives Start-Up aus Norddeutschland, das umweltfreundliche Lauf- und Sportbekleidung entwickelt. Der Gründer Steffen Otten setzte sich Anfang 2019 zunächst das Ziel, Sportlern Alternativen zu Laufbekleidung aus konventionellem Plastik zu bieten.
Das Problem: Sportkleidung aus Plastik sondert beim Waschen Mikroplastik ab, welches sich den Weg in die öffentlichen Gewässer und schließlich das Meer bahnt.
Der naturbegeisterte Betriebswirt ist selbst Läufer und dieses Problem, sowie die Alternativlosigkeit im Markt, waren ihm ein Dorn im Auge. “Ich hatte tatsächlich ein schlechtes Gewissen, wenn ich wieder in meine Sportklamotten aus Plastik gestiegen bin”, so Otten. “Bei jedem Kilometer ist dieses Wissen mitgelaufen. Das ist paradox, ich genieße mein Hobby in der Natur und gleichzeitig verschmutze ich sie mit dem Schrott den ich kaufe, wasche und wegschmeiße. Ich möchte mich doch gut fühlen, wenn ich Sport treibe.”
Schnell wurde jedoch klar, dass die Probleme verursacht durch Sportbekleidung viel weitreichender sind. In Sportkleidung werden bedenkliche Chemikalien verarbeitet, die man eigentlich nicht in seiner Nähe haben möchte, geschweige denn auf seiner verschwitzten Haut. Außerdem sind die Textilien nach der Entsorgung weder recycelbar noch biologisch abbaubar. Produkte also, die mit dem Moment ihrer Herstellung zu unbrauchbarem Müll werden.
Mittlerweile sind zwei weitere sportbegeisterte Gleichgesinnte mit eingestiegen, der Fotograf Henning Heide und die Mode-Designerin Lena Rix. Gemeinsam haben sich die drei aufgrund der o.g. Probleme einer umfassenderen Vision verschrieben: sie wollen die erste Cradle to Cradle zertifizierte Sportmarke der Welt werden.
Hinter Cradle to Cradle verbirgt sich ein Kreislauf-Konzept für Materialien und Produkte und gleichzeitig eine umfassende Produktzertifizierung.
Nach dem Cradle to Cradle Verständnis gibt es keine Abfälle mehr. Sämtliche Materialien werden so konzipiert, dass sie kreislauffähig sind. Entweder biologisch kreislauffähig (kompostierbar) oder technisch kreislauffähig (aus den Materialien können gleichwertige neue Produkte entstehen).
Siehe Infographic:

Bei der Zertifizierung werden 5 Bereiche untersucht: chemische Unbedenklichkeit aller verarbeiteten Rohstoffe für Mensch und Natur, Reinheit der Abwässer in der Produktion, die verwendeten Energiequellen für die Produktion, die Kreislauffähigkeit der Produkte und die sozialen Standards in der Produktion.
Für ihre Neuentwicklungen arbeitet runamics mit verschiedenen Materialien. So werden innovative biologisch abbaubare synthetische Fasern eingesetzt, als auch Naturfasern (z.B. Merinowolle oder Biobaumwolle) und Regeneratfasern (z.B. Lyocell auf Holzbasis).
Das erste Cradle to Cradle zertifizierte Produkt ist ein Trainingsanzug, welcher im November 2020 im Rahmen einer Crowdfunding Kampagne vorgestellt wurde.
Anfang 2021 folgen weitere zertifizierte Produkt, wie z.B. eine Laufshorts und Laufshirts. Ziel ist es langfristig nicht nur Sportler direkt mit den Produkten zu erreichen, sondern auch Veranstalter großer Laufevents. Denn hier werden jährlich viele Millionen Schrott-Produkte in den Umlauf gebracht, die in vielen Fällen nicht einmal getragen werden, bevor sie wieder in der Tonne landen.
Eine lange und aufwendige Reise, doch eine mit Sinn und Verstand. Selbst bezeichnet sich runamics als Impact Start-Up. Der Unternehmenszweck ist also nicht primär dem Profit verschrieben, sondern der Abwendung eines Umweltproblems durch Alternativen zum Status Quo.
Web: www.runamics.com/
Instagram: www.instagram.com/runamics_
facebook: de-de.facebook.com/runamics/
Bilder: runamics
Wenn du interessiert bist, mehr über „Cradle to Cradle in der Sportartikelindustrie“ zu erfahren, kannst du gerne an unserem Webinar zum Thema Sportartikel teilnehmen.