Die Steuerungsgruppe „Friedrichshain-Kreuzberg wird fair!“ und das „Berliner Promotor*innenprogramm“ haben eine Kampagne für mehr globale Gerechtigkeit beim Sport auf die Beine gestellt. Unter dem Titel „Rund um Fair!“ werden Workshops, Vorträge, Kurse und öffentliche Veranstaltungen in Berlin organisiert. Das Ziel ist die Stärkung des Fairen Handels und der Fairen Beschaffung im Bezirk.
Helena Jansen ist die Koordinatorin und die Ansprechperson beim Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg (E-Mail: helena.jansen@ba-fk.berlin.de). Bei ihr kann man Workshops mit Jugendgruppen und Schulklassen buchen, die von verschiedenen Referent*innen durchgeführt werden, u.a. Enrique Zaragoza von Nachhaltigersport. In den Workshops werden Themen wie Arbeitsbedingungen, geschichtlicher Hintergrund des Fußballs, Produktionsschritte, und Globalisierung behandelt. Zudem werden grundsätzliche Informationen und Länderinformationen zu Pakistan und Sialkot, der Hauptstadt der Fußballproduktion vermittelt. Ein Workshop dauert circa 90 Minuten und für die Schulen fallen keine Kosten an. Bisher wurden bereits mit Erfolg 4 Workshops organisiert.
Warum Fußbälle aus fairem Handel?
Ein Großteil der Fußbälle wird immer noch von Hand genäht. Die Näher*innen arbeiten unter schlechten Arbeitsbedingungen und erhalten einen zu niedrigen Lohn, der häufig nicht zum Leben reicht.
Inzwischen gibt es jedoch Anbieter, die fair gehandelte Bälle in verschiedenen Qualitätsstufen – sowohl für’s Training, als auch mit FIFA-Zertifizierung für den Profisport – produzieren, teilweise mit individuellem Design auch in geringer Stückzahl. Einige Marken sind: Derbystar, Puma, Gepa, Bad Boyz Ballfabrik e.K., Cawila Teamsport, Versandhaus Memo, Fairtrade-Center Breigau, El Puente.
Leider ist dies jedoch den wenigsten Fußballer*innen bekannt und es handelt sich nach wie vor um eine kleine Produktgruppe, für die seitens der Verbraucher*innen wenig Bewusstsein vorhanden ist. Daher ist Bildungsarbeit hier besonders wichtig. Positive Schritte könnte es nur dann geben, wenn Vereine und Schulen vermehrt Bälle aus fairem Handel kaufen und die FIFA es erlauben würde, dass Fairtrade-Sportbälle auch auf Liga- und Turnierebene eingesetzt werden.