Anlässlich des Internationalen Deutschen Turnfestes 2017 wurde am 4. und 5. Juni auf der Straße des 17. Juni in Berlin das Programm „Berlin turnt bunt!“ organisiert. Die Zielgruppen, Jugendliche und Kinder, waren eingeladen 40 verschiedene Sportarten kostenfrei auszuprobieren. Neben den vielfältigen Sportarten fand man ein einfältiges und unpassendes Ernährungsangebot: Wurst, Nackensteak und Pommes sowie Bier, Softdrinks und Süßigkeiten. Als i-Tüpfelchen die Marke „Kinder“ von Ferrero als Hauptsponsor der sog. „Basketball Akademie“. Menschen die auf eine abwechslungsreiche und gesunde Ernährung achten, hatten schlechte Karten. Es versteht sich von selbst, dass gerade Sportler meist zu dieser Gruppe gehören.
Ganz anders sah alles nur eine Woche davor bei den evangelischen Kirchentagen aus: ein buntes, vielfältiges Angebot an Speißen, zahlreiche vegetarische Leckereien, Fair Trade Kaffee, exzellente biologische und regionale Produkte im „Transparenten“ Restaurant. Es geht also! Warum steht das Thema gesunde und bewusste Ernährung auf der Agenda der Kirchen weiter oben als beim Turnfest?
Letztendlich geht es aber nicht allein um das Essensangebot, sondern was die Veranstalter des Internationalen Deutschen Turnfestes versäumt haben, ist ein überzeugendes Gesamtkonzept für ein nachhaltiges Turnfest zu entwickeln. Die ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Dimensionen der Nachhaltigkeit müssen bei jedem Sportevent Berücksichtigung finden. Hierzu gehören auch unter anderem die Handlungsfelder Mobilität, Abfall, Wasser, Energie und Lärm. Das dies nicht nur ein hehrer Wunsch ist, sondern offizielles Ziel der Agenda 2030 der Vereinten Nationen für eine nachhaltige Entwicklung sowie der Agenda 2020 des Olympischen Komitees, macht den Handlungsbedarf noch dringlicher.
Ein Gedanke zu „Internationales deutsches „Bier und Wurst-Turnfest““