In dem Fall des alpinen Skifahrens dürfen wir den Begriff „nachhaltiger Sport“ verwenden?
Das Thema ist sehr umstritten. In einem anderen Artikel haben wir über ein nachhaltiges Skigebiet in Österreich berichtet: ein Skigebiet ohne Skilifte. Allerdings, abgesehen von einigen neuen Konzepten von Winterurlaub, ist das Skifahren, von Massentourismus geprägt, eines der umweltschädlichsten Sportarten.
Wenn wir die Kategorien von „umweltadaptiver und umweltaggressiver Sportart“ verwenden, Skifahren gehört zweifellos zu der zweiten Kategorie. Weil:
- Passt sich nicht zu den Energieressourcen an, die die Natur zur Verfügung gestellt hat, sondern es wird ein Antrieb gebraucht, die Seilbahnen.
- Die Umwelt muss für die Sportart vorbereitet werden.
Wenn aus diesen beiden Punkten mehr ins Detail gehen, wird schließlich klar, dass der alpine Skisport mit einer nachhaltigen Sportart nicht viel zu tun hat: die Vorbereitung der Pisten, die Beseitigung von Bäumen, der Wasserverbrauch für die Beschneidung, die Errichtung von Parkplätzen, Restaurants, Skianlagen, den Stromverbrauch von diesen Anlagen, die Emissionen und die Luftverschmutzung durch die Fahrzeuge verursacht.
Nachhaltige Skiwachse für eine umweltfreundliche Skifahrt
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Nachhaltiges Skifahren: Welche sind die Initiativen und wo?
In diesem Artikel möchte ich berichten über was einige Gemeinden und die Skigebiete tun, um den alpinen Skisport mit der Nachhaltigkeit zu verbinden. Die Gründe für diese Initiativen sind, meiner Meinung nach:
- Immer mehr Kunden sind zu diesen Themen empfindlich und fördern ein nachhaltigeres Angebot an.
- Starke Umweltbewegungen drücken für mehr Umweltverträglichkeit.
Mein Ziel ist einen Überblick über die Strategien und die ergriffenen Maßnahmen zur Nachhaltigkeit zu geben. Zudem möchte ich Dir einige praktische Hinweise geben, wo Du Skifahren kannst, wenn du eine nachhaltigere Praxis unterstützen willst.
Garmisch-Partenkirchen, Bayern, Deutschland
Garmisch-Partenkirchen, in den Alpen südlicher von München, ist eines der berühmtesten deutschen Skigebiete. Vor kurzem wurde die „Nachhaltigkeitsstrategie 2020“ vorgestellt. Es ist eine Strategie, die die Maßnahme und die Ziele für eine nachhaltige Entwicklung der Gemeinde setzt. Die enthaltenen Maßnahmen sind so gegliedert:
- Mobilität und Verkehr
- Soziale und Demografie
- Wirtschaft und Tourismus
- Energie und Umweltschutz
- Natur- und Landschaftsschutz
Der Punkt Nummer 4, „Energie und Umweltschutz“ definiert die Energiestrategie, um die CO2-Emissionen zu reduzieren:
- Stromversorgung: Nutzung der erneuerbaren Energiequellen wie Biomasseanlagen.
- Verbesserung der Energieeffizienz durch KWK-Anlagen und Fernwärmenetz.
- Überwachung der Energieverbrauch von Gebäuden.
Kitzsteinhorn, Kaprun, Österreich
Kapruner Gletscherbahnen setzt sich seit 2003 für ein integriertes Managementsystem ein, um hohe Qualitäts- und Sicherheitsstandards nach ISO 9001 umzusetzen und kontinuierlich zu überwachen.
Kostenlose Skibusse zwischen Kaprun und Zell am See reduzieren den privaten Fahrzeugverkehr. Seit 2007 ist das Unternehmen auch nach ISO 14001 für seine Umweltmanagementpraktiken zertifiziert.
Das gesamte Skigebiet wird zu 100% mit ökologisch erzeugtem Strom betrieben. Gemäß den Anforderungen des Energiemanagements nach ISO 50001 wird den Einsatz von Energie und natürlichen Ressourcen von einem internen Umweltbeauftragte des Unternehmens permanent überwacht und optimiert.
San Martino di Castrozza-Rolle, Trentino, Italien
Das Skigebiet San Martino di Castrozza-Rolle in der herrlichen Kulisse der Dolomiten wurde von Legambiente (italienische Umweltschutzorganisation) 100% erneuerbar erklärt.
Die Skianlage werden mit Strom von sieben Wasserkraftwerken versorgt. Eine Einsparung von 88000 Tonnen Öläquivalent wurde berechnet, die 27 Tausend Tonnen weniger CO2 in der Atmosphäre entsprechen.
Außer den Kraftwerken, die Strom versorgen, stehen Biomasseanlagen und das Fernwärmenetz für die Wärmeerzeugung. Das Holz, das diese Anlage versorgt, kommt aus dem Tal.
Die ist Teil des Projekts Greenway Primiero. Es ist ein Projekt zur Förderung von nachhaltigen Initiativen im Bereich der erneuerbaren Energien und der Energieeffizienz mit dem Ziel, die Nutzung fossiler Brennstoffe zu reduzieren, die Mobilität und die Landschaftspflege zu fördern. Zum Beispiel für diejenigen, die das Skigebiet mit einem Elektro- oder Hybridfahrzeuge erreichen, wurden 16 Ladestationen zur Verfügung gestellt, wo man umsonst landen kann.
Anmerkung: Hier die Richtlinien (ITA)
Carezza, Südtirol, Italien
Wenn man die Region Südtirol betrachtet, der Anteil, der Skianlagen von Wasserkraftwerken bzw. Biomassekraftwerken versorgt ist, steigt bis zu 98%. Ein Skigebiet davon ist Carezza, direkt unter dem spektakulären Rosengarten, wo die Projektinitiative „alpine Klimaskigebiete“ entwickelt wurde. Die Initiative, zusammen mit dem Partnergebiet Arosa in der Schweiz, zielt darauf ab, durch die Einführung von Pilotmaßnahmen für die Energieproduktion aus erneuerbaren Energiequellen, die Skigebiete klimafreundlicher zu machen.
Plan de Corones, Südtirol, Italien
Wie bereits erwähnt ist die nachhaltige Mobilität ein Bereich, in dem Südtirol stark investiert hat. Ein weiteres Beispiel davon ist Plan de Corones, die 114 km Pisten bietet. Das Skigebiet ist direkt mit dem Zug erreichbar und die Pisten und die Dörfer sind durch ein Busservice verbunden.
Merano2000, Südtirol, Italien
Wie für das Skigebiet Carezza, werden die Anlagen von Meran 2000 durch erneuerbare Energien vollständig versorgt und ein ökologisches Busservice ist vorgesehen.
Cortina d’Ampezzo, Venetien, Italien
Im Jahr 2019 wird Cortina die alpine Skiweltmeisterschaft organisieren. Die Stadt hat einen Plan für eine „grüne Weltmeisterschaft“ präsentiert, die große Investitionen im Sektor der Mobilität umfasst. Zudem sind keine überdimensionierten Baumaßnahmen vorgesehen. Das Motto ist, dass keine Anlage nach der Skiweltmeisterschaft ungenutzt bleiben werden muss.
Tenna, Graubünden, Schweiz
In Tenna wurde einen nachhaltigen Skilift installiert, da es komplett mit Solarenergie betrieben wird. Die Fotovoltaik-Anlage von dem Solarskilift produziert etwa 90.000 kWh/a. Davon sind 25.000 verwendet, um den Solarskilift zu versorgen, der Rest wird ins Netz eingespeist.
Les Menuires, Frankreich
Ein der ersten Skigebieten, das die europäische Norm ISO 14001 anwendet. Diese Norm regelt und zertifiziert die Anforderungen an ein Umweltmanagementsystem. Um die Zertifizierung erhalten, werden, unter anderen Parametern, die Umweltauswirkungen von Abfällen auf das Ökosystem und die Nutzung der natürlichen Ressourcen untersucht.
Fazit
In diesem Artikel habe ich Dir einige Skigebiete und einige interessante Projekte gezeigt, die ein Nachhaltigkeitskonzept zu alpinen Skisport anwenden. Die am meisten betroffenen Sektoren sind:
- Die Stromerzeugung aus erneuerbaren Quellen für die Versorgung von Skianlagen und Einrichtungen.
- Die nachhaltige Mobilität.
Meiner Meinung nach sind die besten Projekte diejenige, die die Problematik einer nachhaltigen Entwicklung des Skigebiets mit einer ganzheitlichen Betrachtungsweise angehen. Die „Nachhaltigkeitsstrategie 2020“ (Garmisch), das Projekt „Greenway Primiero“ (San Martino di Castrozza) und die Projektinitiative „alpine Klimaskigebiete“ (Carezza) sind ein gutes Beispiel dafür. Sie legen eine Strategie für die Zukunft fest, die verschiedenen Bereiche betrifft.
Bevor wir wirklich von „nachhaltigem Skifahren“ sprechen können, gibt es noch viel zu tun. Trotzdem, wie Du gesehen hast, gibt es interessante Initiativen. Wenn diese Initiativen richtig unterstützt werden, können zu guten Ergebnissen führen.
Diese sind keine Einzelfälle, sondern es handelt sich um eine Veränderung im Wintertourismus. Diese neuen Trends werden das Angebot tief ändern. Dies muss an die Konzepte der nachhaltigen Entwicklung, der Energieeinsparung und des Umweltschutzes sich anpassen.
Jetzt bist Du dran!
Warst Du mal in einem dieser Skigebiete? Sind Dir andere Initiativen bekannt, deren interessant wäre, darüber zu sprechen? Oder im Gegenteil, kennst Du Skigebiete, die, besonders negativ aus der Sicht der Nachhaltigkeit sind? Schreib es bitte in den Kommentaren.