1989 wurde in den Niederlanden, als Reaktion auf Berichte über skandalöse Arbeitsbedingungen in Zulieferbetrieben von C&A, die Kampagne für Saubere Kleidung (auch Clean Clothes Campaign oder CCC) gegründet. Die CCC ist ein Netzwerk, in dem sich 20 Trägerorganisationen zusammen gefunden haben und das in 16 europäischen Länder arbeitet.
Das Ziel der CCC Kampagne ist die Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der weltweiten Bekleidungs- und Sportartikelindustrie. Die Kampagne will die Unterdrückung, die Ausbeutung und den Mißbrauch der ArbeitnehmerInnen in dieser Industrie beenden, sowie die Einführung eines existenzsichernden Lohns in Ländern wie Bangladesch, Kambodscha usw. durchsetzen. Ferner will die Kampagne die VerbraucherInnen korrekt über die Arbeitsbedingungen, unter denen die von ihnen gekauften Waren hergestellt werden, informieren.
Im Juni wurde den Firmencheck 2014 präsentiert, dieses Jahr mit mehr als 50 führende europäische Marken und Bekleidungsfirmen, darunter 6 Sportfirmen. Die Firmen wurden in vier Bereichen bewertet, die für die Umsetzung eines Existenzlohns essentiell sind.
Unter den Sportfirmen erreichte leider keine Firma die Kategorie „Gut“. PUMA bekam die beste und Decathlon die schlechteste Bewertung:
– PUMA: So lala (13 von 40 Punkte). Haben erste Ansätze zur Bezahlung eines Existenzlohns, diese sind bisher aber nicht überzeugend.
– ADIDAS: So lala (11 von 40 Punkte). Haben erste Ansätze zur Bezahlung eines Existenzlohns, diese sind bisher aber nicht überzeugend.
– NIKE: Nachlässig (8 von 40 Punkte) . Anerkennen die Notwendigkeit eines Existenzlohns, unternehmen aber wenig für dessen Umsetzung.
– ASICS: Nachlässig (7 von 40 Punkte) . Anerkennen die Notwendigkeit eines Existenzlohns, unternehmen aber wenig für dessen Umsetzung.
– New Balance: Nachlässig (6 von 40 Punkte). Anerkennen die Notwendigkeit eines Existenzlohns, unternehmen aber wenig für dessen Umsetzung.
– Decathlon: Ungenügend (4 von 40 Punkte). Setzen sich kaum für die Bezahlung eines Existenzlohns ein.
Bewertungsskala: 1 Gut, 2 Auf dem Weg, 3 So lala, 4 Nachlässig und 5 Keine Antwort.
Die gesamte Studie mit allen Firmenprofilen finden Sie unter Firmen Check 2014
CCC Kampagne: Was kann ich tun?
1) Bleiben Sie informiert. Verfolgen Sie die Kampagne für Saubere Kleidung auf Facebook und ihren Webseiten.
2) Verlängern Sie das Leben von Kleidungsstücken und unserem Planeten: Nähen oder ändern Sie selbst, gestalten Sie um durch Upcycling oder tauschen Sie Kleidungsstücke.
3) Nutzen Sie Ihre Stimme. Unterschreiben Sie die Petition für existenzsichernde Löhne weltweit unter lohnzumleben.de
4) Zeigen Sie Solidarität. Beteiligen Sie sich an Aktionen der CCC im Falle von Menschenrechtsverstößen.
5) Fragen Sie nach, wo auch immer Sie einkaufen. Zeigen Sie ihr Interesse an „sauberer“ Kleidung. Honorieren Sie ggf. Ihre Lieblingsmarke: „Ich finde gut, dass Euch die CCC bescheinigt, Ihr seid ‚auf dem Weg’.“ Oder: „Wann tritt Ihr Haus endlich dem Bangladesch Abkommen für Gebäudesicherheit bei?“