Zürich 2014 hat das European Athletics‘ Green Inspiration Label erhalten. Dieses Label lobt das besondere Engagement im Bereich Nachhaltigkeit eines Leichtathletikevent-Veranstalters.
Das Organisationsteam von Zürich 2014 hat ein Nachhaltigkeitskonzept entwickelt, in dem die drei Dimensionen der Nachhaltigkeit erarbeitet und angewendet werden:
- Soziale Nachhaltigkeit – sozial verträglich. Bereiche: Jugend und Sport, Barriere- und Hindernisfreiheit, Prävention und Jugendschutz.
- Ökologische Nachhaltigkeit – ökologisch verantwortbar. Bereiche: Verkehr, Energie/Klimaschutz und Abfall.
- Ökonomische Nachhaltigkeit – ökonomisch ergiebig. Bereiche: Tourismus, Infrastruktur, Standort-Marketing.
Einige interessante Beispiele aus dem Maßnahmenkatalog von Zürich 2014:
- In jedem Tagestiket für die Wettkämpfe im Stadion Letzigrund ist die schweizweite An- und Rückreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln inbegriffen. Dadurch werden die Straßen entlastet und die Treibstoffemissionen reduziert. Das ist eine gute Maßnahme, aber die Tagestickets sind sehr teuer (etwa 80 Euro in der billigsten Kategorie 4 und fast 200 Euro in der Kategorie 1).
- Die Fahrzeugflotte des Veranstalters besteht zu großen Teilen aus umweltschonenden Hybridfahrzeugen.
- Zusätzliche Veloparkplätze und ein restriktives Parkplatzangebot.
- Im Stadion Letzigrund werden erneuerbare Energien genutzt. Strom liefert unter anderem die 1700 m2 grosse Photovoltaik-Anlage auf dem Stadiondach.
- Die über 2000 Volunteers erhalten eine wiederverwendbare Flasche die sie an den extra dafür aufgestellten Wasserstationen auffüllen können.
- Keine Infrastrukturinvestitionen ohne Nachnutzung wurde geplannt und die Investitionen in temporäre Bauten sind minimal geblieben.
- Einschränkung bei Abgabe von Werbematerialien um das Abfallvolumen zu reduzieren.
- Ersatz von Papier durch elektronische Medienkanale.
- Aus dem sozialen Bereich: Förderung der Schweizer Leichtathletik, sowohl Breitensport durch die „UBS Kids Cup“, als auch Spitzensport durch das Projekt „Swiss Starters 2014“.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das ein vorbildliches Engagement des EM-Organisationsauschusses ist, um diese Europameisterschaften nachhaltiger zu gestalten. Was mir aber noch konkret fehlt ist, dass die Athleten und Athletinnen besser informiert werden, damit sie die CO2-Emissionen ihrer Reise nach Zürich kompensieren können.
Die meisten TeilnemehrInnen bei der Leichtathletik-EM müssen mit dem Flugzeug, dem Auto, per Bus oder Zug nach Zürich reisen und das verursacht eine Menge CO2. Die Idee ist diese Treibhausgasemissionen durch Klimaschutzprojekte zu kompensieren. Nämlich solche, die an einem anderem Ort direkt CO2 Emissionen reduzieren. Dafür muss man einen bestimmten Betrag bezahlen, abhängig von der Entfernung und der Reiseart. Dieser Betrag fließt in Projekte, die erneuerbare Energien fördern oder die Energieeffizienz verbessern. Stiftungen wie myclimate oder atmosfair machen das möglich.
Maßnahmenkatalog von Zurich 2014: nachhaltigkeitskonzept_de